Berghausen bekommt ein NEUES DorfZENTRUM

 – DorfGemeinschaft und Stadt Gummersbach ertüchtigen mit Fördergeldern des Heimatministeriums gemeinsam die Mehrzweckhalle, den Bühnenraum und die Umlagen – 

 Die Baumaßnahme hatte sich durch Corona etwas verzögert, die Freude darüber, dass die beantragten Fördermittel bewilligt wurden, fiel in Pandemiezeiten eher verhalten aus und auch der offizielle „Spatenstich“, der den Startpunkt des engagierten Projektes setzen sollte, musste zeitlich nach hinten verlegt und unter Hygieneschutzbestimmungen und Infektionsregeln durchgeführt werden. 

Dennoch waren ca. interessierte 30 Bürgerinnen und Bürger aus Berghausen erschienen, um In-formationen zur geplanten Sanierungsmaßnahme zu erhalten und um den offiziellen Baustart mit-verfolgen zu können. Diesen setzen vor der Mehrzweckhalle in Berghausen Jürgen Hefner, Technischer Beigeordneter der Stadt Gummersbach, Jörg Jansen, Vorsitzender des VfL Berghausen-Gimborn (federführender Ortsverein) und Ulrich Gärtner, der für die Ortsvereine den Bau begleitet. 

Einige Sanierungsmaßnahmen im Innenbereich hatten zwar bereits begonnen, aber mit dem „Spatenstich“ sollte konkret der Baubeginn für eine behindertengerechten Zugangsrampe zum DorfZENTRUMS markiert werden und zudem verdeutlichen, dass ein wesentliches Bau-Ziel der wei-testgehend barrierefreie Ausbau der Liegenschaft ist, wie Jürgen Hefner betonte. 

Die etwas in die Jahre gekommene, aber gut erhaltene Halle (ca. 50 Jahre alt), weist gerade bei diesem Thema erheblichen Nachholbedarf auf. So werden neben dem barrierefreien Eingang auch alle Sanitärräume und die weiteren Zugänge zu den Räumlichkeiten entsprechend behindertenge-recht ausgestattet. Ein entscheidender Punkt auch für den VfL Berghausen-Gimborn, der gerade für seinen ReHa- und Seniorenbereich bzw. für die über 600 Mitgliedern bei diesem Thema eine wichtige Pflicht für Stadt und Verein sieht, die man jetzt gerne erfüllt. 

Der Technische Beigeordnete betonte indes auch, dass es ein ganz besonderes und wichtiges Anliegen der Stadt und des Bürgermeisters, Frank Helmenstein, der sich für den heutigen Tag entschuldigte, weil er Gespräche in Sachen „Karstadt“ führen musste, ist, neben Innenstadt und Steinmüller-Areal auch in den Dörfern und Stadtteilen Maßnahmen zur Optimierung der dortigen Infrastruktur umsetzen. In vielen Bereichen ist das bereits geschehen. 

Das Projekt in Berghausen, für ein Dorf und in Zusammenarbeit mit der DorfGemeinschaft, ist aber gerade in dieser Konstellation und dieser Größenordnung in Gummersbach das erste. Hefner bedankte sich beim Heimatministerium, das für dieses Gummersbacher Projekt die höchstmögliche Fördersumme in Höhe von € 250.000,- aus dem Dorferneuerungsprogramm des Landes NRW bewilligt hatte. Das Gesamtvolumen für den Aus- und Umbau des Innenbereichs des DorfZENT-RUMS liegt bei ca. € 400.000,-. 

Im September werden Stadt und DorfGemeinschaft einen weiteren Fördermittelantrag für die Neugestaltung des Außenbereichs beim Heimatministerium einreichen. Die Verantwortlichen sind „verhalten optimistisch“, dass auch dieser – mit einer weiteren Höchstförderung in Höhe von € 250.000,- bewilligt werden kann. 

Mit einem Abschluss der laufenden Arbeiten ist bis Jahresende 2020 zu rechnen; nach Start der Arbeiten im Außenbereich etwa Mitte 2021 könnten diese Endes Jahres 2021 beendet sein.

Jörg Jansen, Geschäftsführer der DorfGemeinschaft Berghausen und Vorsitzender des für das Projekt verantwortlichen Sportvereins, bedankte sich zunächst 

– beim Heimatministerium und der Bezirksregierung Köln für die gute Unterstützung und Beratung, 

– bei Ulrich Gärtner, Ingenieur Frank Jungjohann-Feltens und stellvertretend für die Verantwortlichen der Stadt Gummersbach bei Jürgen Hefner, Uwe Winheller und Arndt Reichold für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bei diesem – gerade für die Bürgerinnen und Bürger von Berghausen – wichtigen Infrastruktur-Projekt und 

– sein Dank ging auch an die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder des VfL, des Verschönerungsvereins und die Mitglieder der DorfGemeinschaft Berghausen, die viel Zeit für die Planung des Projektes aufgebracht und den VfL tatkräftig unterstützt hatten. 

Den Verantwortlichen wurde von allen Seiten so viel Vertrauen entgegengebracht, dass man ge-meinsam beschlossen hatte, nach der Sanierung der Arno Parussel-Sportanlage im Jahr 2010, einen weiteren finanziellen und planerischen Kraftakt in Berghausen zu verwirklichen. Denn Stadt und Vereine teilen sich die restlichen Kosten außerhalb der Fördersumme, was ein Volumen von weiteren ca. € 300.000,- für innen und außen insgesamt ausmacht. Dies war aus Sicht der DorfGemeinschaft Berghausen auch erforderlich, weil nach Schließung und Entwidmung der ev. Kirche zum 31.12.2019, dem damit verbundenen zeitnahen Verkauf des Grundstücks und der Liegenschaft (ev. Gemeindehaus) und der Zusammenlegung der Feuerwehren Hülsenbusch, Gelpetal, Berghausen zu einer Einheit mit einem neuen Gerätehaus im Gelpetal zukünftig diese „öffentlichen Liegenschaften“ zur Nutzung durch die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr zur Verfügung stehen. Ein neuer Mittelpunkt für das Dorf musste her. 

„Das ist alles nicht selbstverständlich, aber machbar!“, wie betonte Jörg Jansen, „denn Berghausen kann das, da bin ich mir sicher. Die umliegenden Dörfer „rund um’s Gelpetal“, mit denen man en-ge Kooperationen pflegt, zeigen auch, dass es geht und wir haben aus unserem Sportplatz-Projekt viel gelernt. Erst vor wenigen Wochen wurde in Hülsenbusch das genossenschaftliche Ärztehaus eröffnet und nun wird in Berghausen ein DorfZENTRUM errichtet. In diesen Gummersbacher Dör-fern ist richtig was los und ehrenamtliches Engagement wird groß geschrieben. Daran lässt sich sehr deutlich belegen, was eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Dörfern und der Kommune alles bewegen kann. Weg vom Kirchturmdenken, hin zur inter-dörflichen Gemeinschaft und -Kooperation, erklärte Jansen. 

Im Anschluss wurden allen Interessierten bei einem Rundgang die geplanten Baumaßnahmen im Innen- und Außenbereich erläutert und alle waren sehr angtean von den Planungen, die gemeinsam auf die Beine gestellt worden waren. 

Überrascht waren die meisten Anwesenden, dass vor der Mehrzweckhalle (im zweiten Bauabschnitt) das Aufstellen moderner Fitness-Geräte geplant ist, die den Startpunkt für den sog. FitnessWald Nordhelle setzen sollen. Dieser ist ein Projekt der Sportvereine und DorfGemeinschaften Hülsenbusch und Berghausen, für das bei LEADER (europäisches Dorfförderprogramm) Förder-mittel beantragt wurden. Diese sollen noch im Jahr 2020 bewilligt werden und in einen modernen Gedächtnis-/Ideen- und Fitness-Pfad investiert werden, der von Berghausen nach Hülsenbusch-Wegescheid führt. Dort hatte es bereits in früheren Jahren einen Trimmpfad gegeben, den viele Berghausener noch kennen und heute vermissen. 

Mit den Fitnessgeräten am NEUEN DorfZENTRUM Berghausen als Startpunkt, soll der Pfad mit einem weiteren Fitnessgerät über die DorfMitte Berghausen (ÖPNV-Knotenpunkt), die ebenfalls erneuert werden soll, hoch zur sog. Nordhelle führen, wo weitere Geräte und Gedächtnispunkte geplant sind. 

So werden Hülsenbusch und Berghausen tatsächlich „fühlbar“ miteinander verbunden.  Die Verantwortlichen von Stadt und DorfGemeinschaft erhoffen sich, dass durch diese persönlichen und finanziellen Investitionen, die dörfliche Infrastruktur nachhaltig optimiert und durch „Leuchtturmprojekte“ vorangetrieben wird. Dadurch wird der demografische Wandel hier vor Ort, bei zusätzlich guter ÖPNV- und Straßen-Anbindung des Bergischen Rheinlandes (Begriff der Regionale 2025) an die Metropolen an Rhein und Ruhr, nicht so stark zu spüren sein. 

Berghausen z. B. verliert seit Jahren rechnerisch keine Einwohner, wie es in vergleichbaren Dörfern der Fall ist. Gerade in jüngster Vergangenheit haben sich junge Familien mit Kindern sowohl im „Altbestand“ oder als auch in neugebauten Einfamilienhäusern in Berghausen niedergelassen. 

Jörg Jansen, die Vertreter/innen der DorfGemeinschaft und die Verantwortlichen der Stadt Gum-mersbach sind stolz auf das bisher erreichte.  Der Startschuss für das NEUE DorfZENTRUM Berghausen war nur ein wichtiger Meilenstein für die Herausforderung, die Infrastruktur der Dörfer nachhaltig zu verbessern. Das geht nur, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, Ehrenamt und Hauptamt miteinander kooperieren, ausreichend Mut vorhanden ist, etwas gemeinsam anzupacken bzw. zu wagen und das alles letztlich durch eine Landesregierung unterstützt wird, die erkannt hat, dass große abrufbare Potentiale nicht nur in den großen Städten sondern auch in den Dörfern liegen. 

Jedenfalls in Berghausen und den Dörfern „rund um’s Gelpetal“ haben die Verantwortlichen genau das erkannt und jedes Dorf auf seine Art, die „Gelegenheit beim Schopf ergriffen“.